Romfahrt der Messdiener

Ein Tagebuch - vom letzten zum ersten Tag

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Datum:
Sa. 8. Okt. 2022
Von:
Elmar Brandt

Die Romfahrt 2022 der Messdienerinnen und Messdiener von St. Gregor von Burtscheid ist zu Ende. Sie wird noch lange nachwirken bei allen, die dabei waren. Heute, morgen, nächste Woche – wir werden uns alle noch lange an die gute Zeit, die wir miteinander hatten, erinnern, und diese Reise nicht vergessen.

Angekommen

Freitag, 7. / Samstag 8. Oktober

Es scheint leicht abgegriffen, hinsichtlich der Busfahrt erneut von einem Abenteuer zu sprechen, aber auch die Rückreise durfte natürlich nicht als „reibungslos“ einfach so durchlaufen. So wie wir am Waldfriedhof gestartet und jetzt wieder gut zurückgekehrt sind, musste vielleicht auch die Rückreise an die Hinreise anknüpfen. Dazu gehörte zunächst einmal der Einstieg in dieser Riesenstadt Rom, der wegen des starken Verkehrsaufkommens für eine große Gruppe schon eine Herausforderung ist. Dank des größeren persönlichen Einsatzes aus dem Leitungsteam erhalten wir doch noch einen Platz im Busbahnhof und können sicher und geordnet den Bus beladen und einsteigen.

Unterwegs gönnt man uns einen Abstecher zum Mailänder Flughafen, um dort den nächsten Fahrer abzuholen. Und zwischendurch geht es wegen einer Autobahnsperrung auch einmal über eine enge Straße mit vielen Kurven in einer wohl sehr schönen Umgebung rund um Como.

Durch diese Umstände ist wieder einmal Geduld gefragt, aber diese tolle Gruppe kann das ja. Und weil wir so viel Wunderbares zusammen erlebt haben, stehen wir auch noch als Kirsche obendrauf durch, dass wir in Ludwigshafen noch mal in die Stadt reinfahren, um einen Busfahrer abzusetzen.

Es wird auf der Fahrt sowohl abends als auch am Morgen noch mal kräftig gesungen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dürfen dabei ihre Liedwünsche äußern. Der Gute-Laune-Song mit stimmungsvollen Armbewegungen macht richtig viel Spaß. Bei einer Blitzlicht-Runde im Bus können alle sagen, was ihnen am besten gefallen hat. Das Wort Gemeinschaft fällt ganz oft, und viele andere Highlights werden genannt. Die Dunkelheit in der Nacht verhilft vielen dann doch zu einigen Stunden Schlaf.

Als wir dann morgens auf der A4 sind und es nun tatsächlich aufs Ende zu geht, fasst Pastor Thomas Faltyn noch mal über Mikrofon die Woche zusammen und wünscht sich, dass die erlebte Gemeinschaft nun auch hier zu Hause in der Pfarrgemeinde als Messdienerinnen und Messdiener weitergelebt wird.

Letztlich kommen wir alle wohlbehalten in Aachen an, wo Eltern und Geschwister uns in die Arme schließen und auf Anhieb erkennen, dass wir zwar sehr müde, aber auch sehr glücklich sind, weil wir eine superschöne Woche hatten. Mit traumhaftem Wetter in Bella Italia!
Nach einem gemeinsamen Vater Unser gehen alle ihrer Wege.

Danke an alle für diese einzigartige und bewegende Woche und hoffentlich bis bald!

 

Zitat des Tages:

„Unten gute Laune, gute, gute Laune,
oben gute Laune, gute, gute Laune,
links gute Laune, gute, gute Laune,
rechts gute Laune, gute, gute Laune;
alle gute Laune, gute, gute Laune – HEY!

Tiefe Spuren

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Donnerstag, 6. Oktober

Der Donnerstag ist der letzte komplette und auch der wärmste Tag in dieser wunderschönen Woche. Aber wir bleiben cool und gehen runter in die Kühle - auf dem Programm steht die Calixtus-Katakombe, eine unterirdische antike Grabanlage. Bei der Einführung hören wir von der Geschichte und den Hintergründen dieser Stätte sowie den religiösen Bezügen. Und dann geht es hinunter in die Tiefe. Eindrucksvoll, wie hier die Gräber angelegt sind auf mehreren Etagen. Wir sind beeindruckt von den Erfahrungen in der Tiefe. Und spannende Erlebnisse machen hungrig.

So freuen wir uns nach der kühlen Reise durch den Untergrund auf leckere heiße Pizza, die dann auch bis an die Wiese vor der Katakombe geliefert wird, wo wir sie uns so richtig gut schmecken lassen und die tolle Landschaft und Atmosphäre rund um die Katakombe mit tollen Bäumen, Wiesen und weiten Blicken genießen. Ruccola, Margherita, Salami, Käse, Schinken, Calzone - picobello. Tutti richtig lecker - italienische Pizza ist eben etwas ganz Besonderes.

Nach dem Essen geht es in Kleingruppen weiter. Diejenigen, die noch nicht da waren, steigen auf die Kuppel des Petersdoms, andere besuchen andere hochinteressante Stätten, Kirchen, den Mund der Wahrheit oder die Innenstadt. Rom ist einfach eine tolle Stadt und auch dieser Tag beschert uns unfassbar viele Eindrücke.

Wir sind tief berührt von dieser Woche, das wird auch in dem sehr schönen Gottesdienst deutlich, den wir am Mittag noch vor der Pizza in der Kapelle an der Katakombe feiern. Es geht um das Thema Reise, um das Zusammen-Unterwegs-Sein, um das Sich-Näher-Kennenlernen und Intensiver-Spüren und -Wahrnehmen, mit wem man jetzt schon mehrere Tage unterwegs ist. Und darum, dass das ein Geschenk ist, und das wir in diesem Sinne weitermachen wollen, weil diese Gemeinschaft so gut tut. Messdiener zu sein ist ein Ehrenamt, das anderen und der Messdienerin und dem Messdiener sehr viel gibt. Es ist eine Herzenssache, nicht nur ein Job, den man zu erfüllen hat. Es wird gerade in dieser Woche sehr deutlich, wie sehr diese Gemeinschaft trägt und dass es sich lohnt, sie zu pflegen und füreinander da zu sein, einzustehen, sich zu helfen und miteinander zu gehen, auch wenn es einmal schwieriger ist.

Natürlich singen wir auch in dieser Messe zur Gitarre. Vom Wind of Change, von den Country Roads, und natürlich auch Halleluja und für den Frieden. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass diese gemeinsame Reise tiefe Spuren hinterlässt. Für jede und jeden auf ihre eigene Weise.

An diesem letzten Abend in Rom wird noch mal abgefeiert. Wir schauen uns die Fotos und Videos von der Fußgänger-Rallye am Vortag an, spielen noch ein paar Spiele, lachen und singen ein paar Lieder.

Wir wissen, dass wir bald in den Bus steigen müssen und nach Hause fahren, und wir wissen, dass wir eine ganze Menge mehr mit nach Hause nehmen - im Herzen, in der Seele und auch in unseren Köpfen.

Schade, dass wir bald abfahren, aber klar doch: Wie freuen uns auch auf Euch und unser Zuhause.

Liebe Grüße aus Roma! Bis bald, ciao!

 

Zitat des Tages aus dem Gottesdienst:

„Diese Reise hat uns verändert.“

Dem Papst ganz nah

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Mittwoch, 5. Oktober

Auf die Messdiener von St. Gregor von Burtscheid ist Verlass. Als bei der Papstaudienz auf dem Petersplatz unsere Gruppe aufgerufen wird, kommt der gemeinsame Jubel schnell, laut und knackig aus unseren Kehlen. So muss das sein. Wir sind ja schließlich eine starke Gemeinschaft.

Die Mischung aus dieser Feierstimmung, zu der Kölner Karnevalisten sowie die Kolleginnen und Kollegen aus dem Erzbistum Köln erheblich beitragen, und der ruhigen, besinnlichen Atmosphäre, während Papst Franziskus spricht, zieht uns fest ihren Bann. Keine Frage: Die Papstaudienz berührt uns sehr, ist ein ganz besonderes Erlebnis. Übrigens: Dank des großen Einsatzes unseres Orga-Teams, das sich schon früh auf den Weg gemacht hat, erhalten wir tolle Plätze und sehen den Papst bei seiner Rundfahrt mit dem „Papamobil“ aus allernächster Nähe. Tolles Erlebnis!

Nach dem Gruppenfoto im Sonnenlicht geht es in Kleingruppen auf die Fußgänger-Rallye durch Rom, die einige Stationen als Anlaufpunkte bereithält: Spanische Treppe, Engelsburg, Piazza Navona, Trevibrunnen, Pantheon und andere beeindruckende Stellen sowie ein fantastischer Eissalon, in dem wir uns alle so ein richtig leckeres italienisches gönnen. An den Stationen gilt es, zum Nachweis Fotos zu schicken, auch ganz lustige, was natürlich für Heiterkeit sorgt. Das Eis und der anhaltende Frohsinn geben Kraft für die letzten Wege der Rallye sowie für eine noch angehängte Shopping-Tour oder das gemütliche Bummeln durch Rom.

Am Abend steht noch eine Spielaktion auf dem Programm, bei der sich zeigt, wer richtig viel über Rom und Italien weiß und wer bei den bisherigen Führungen gut zugehört hat. In den Kleingruppen beantworten die Mädchen und Jungen die Fragen, und am Ende siegen zwei Teams mit starken 18 von 19 möglichen Punkten. Bravissimo!

Natürlich wird auch am Mittwoch zum Abschluss noch gesungen. Jetzt freuen wir uns noch auf die Calixtus-Katakomben, auf Pizza und auf einen bunten letzten Abend.

Ciao aus Bella Italia!

 

Zitat des Tages:

Aufgabenstellung während der Rom-Rallye: Bitte zählt die Stufen der Spanischen Treppe.
Trockener Kommentar eines Teilnehmers: „Ach, das können wir doch einfach googeln.“ (Er hat sie aber doch gezählt.)

„Hunnnnnndert nach Christus …“

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Dienstag, 4. Oktober

 

Der Tag beginnt sehr feierlich. Wir singen für die Namenstags“kinder“ Frank und Francisco und für das Geburtstagskind Franka. Natürlich als Auftakt, noch vor dem Frühstück. 

Vom Kolosseum sind dann alle schwer beeindruckt und es werden Fotos in vielen verschiedenen Personen-Kombinationen geschossen. An diesem Dienstag fahren wir übrigens nicht mit dem Reisebus, dafür viel U-Bahn. Und ups, da gibt es doch tatsächlich auch eine Verspätung - aber nicht von uns, sondern von der Führerin, die uns durchs Colosseum leiten will. Aber in Geduld haben wir ja viel Übung - null problemo, signora.

Die Kollosseum-Führerin heißt Jeanette, ist in Deutschland geboren und wohnt seit 37 Jahren in Rom. Sie weiß und erzählt uns unfassbar viel, nachdem sie zunächst einmal das „Wunder“ vollbringt, uns überhaupt ins Kolosseum zu bringen. Denn angemeldet sind wir vom Reiseunternehmen wohl als Schulklasse, aber das sind wir ja definitiv nicht. Wir sind die Ministranten. So nennt man das im Kirchenfachjargon. Mit viel Freundlichkeit und gefühlt tausenden guten Worten in Italienisch kriegt sie es aber hin - Bravissimo! 

Sie führt uns durch Kolosseum und Forum Romanum, das nach ihren Worten übrigens um „hunnnnnnndert nach Christus“ erbaut wurde. Und immer wenn sie fragt, wann etwas Bestimmtes eigentlich war, antwortet die ganze Schar: „Hunnnnnndert nach Christus“. Das sorgt für Stimmung.

Am Nachmittag geht es in Kleingruppen in verschiedene Richtungen: Petersdom mit Kuppel, Circus Maximus, Pantheon, Café, Eisessen, Engelsburg und Bummel durch kleine und große Straßen. Am späten Nachmittag feiern wir Gottesdienst in der Kirche auf dem Campo Santo Teutonico innerhalb der Mauern der Vatikanstadt. Nach dem Abendessen haben wir noch viel Spaß bei Spielen in der großen Runde und beim Singen - und lernen uns dabei alle noch besser kennen. Am Ende des Tage freuen sich alle auf den Papst. Bei ihm sind wir nämlich am Mittwoch zur Audienz. Und das wird mit Sicherheit sehr spannend. Hunnnnnnnnnnnnndertprozentig! 

 

Zitat des Tages:

Situation: Pastor diskutiert mit wenigen Leitern einen nicht ernst gemeinten Vorschlag. Die Abstimmung fällt 1:3 gegen ihn aus. Es wird also nicht gemacht. Darauf sagt er: „O.k.. Das ist eine demokratische Entscheidung.“ Antwort eines Leiters: „Ja, aber wir sind ja bei der Katholischen Kirche. Also machen wir es doch.“

 

Zu Fuß hinauf zum Heiligen Franz

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Montag, 03. Oktober

Ein intensiver, anstrengender, erfüllender Tag mit wiederum vielen spannenden Erlebnissen und packenden Eindrücken liegt hinter den Messdienerinnen und Messdienern, die mit ihrem Leitungsteam auf Romfahrt sind. Und, ja, auch wieder ein größeres Bus-Abenteuer …

Es geht uns prima, wir sind alle gut in Rom angekommen und freuen uns jetzt auf Kollosseum, Petersdom und den Vatikan.

Vor der Fahrt nach Rom stand die Erkundung von Assisi mit seinen prächtigen Basiliken und der Grabstätte von Franziskus sowie seiner zauberhaften Altstadt. Dafür ging es morgens nach dem Frühstück und einem stärkenden gemeinsamen Vater Unser im Kreis zu Fuß ganz schön steil nach oben. Ohne Gejammer wegen der Anstrengung, dafür mit guter Stimmung und dem Ziel immer vor Augen.

Der sportliche Aufstieg hat sich gelohnt, denn Assisi ist wirklich einmalig schön und voller beeindruckender Gebäude, Kirchen und romantischer Gassen. Die Souvenir-Shops bieten jede Menge an kleinen und großen Produkten. Da gibt es für uns alle natürlich viel zu sehen und zu bestaunen. Zur Pause dann mal irgendwo sitzen, etwas trinken, essen und einfach nur Stadt und Landschaft genießen - das tut richtig gut. Und dann geht es wieder weiter durch die Stadt mit vielen schönen Aus- und Einblicken.

So macht jede Reisende und jeder Reisender in Kleingruppen seine ganz eigenen Erfahrungen mit dem Heiligen Franz und seinem Assisi, und voller schöner Eindrücke steigen alle dann in den Bus zur Weiterfahrt nach Rom, die dann zu einer unerwartet langen Tour wird, weil wir in Rom wegen einer fehlenden Durchfahrtberechtigung (nicht unser Fehler!) nicht auf dem kürzesten Weg durch die Stadt fahren können, sondern erst einmal am „Check-Point“ versuchen müssen, sie zu erhalten, es später noch einmal versuchen, aber dann doch eine größere Schleife fahren müssen. So hervorragend unsere Planung und Organisation auch ist, das lag leider nicht in unserer Hand und konnten wir nicht ändern. Wir nehmen es aber alle mit Geduld und Humor. Wir sind ja schließlich in Italien, haben tolles Wetter und eine super Zeit.

So wird es dunkel, bis wir in Rom an unserer Unterkunft ankommen, aber die Stimmung unterwegs bleibt hell und munter. Im Bus wird gesungen, gelacht und gechillt. Und als es darum geht, im belebten Rom zu abendlicher Stunde den Bus so schnell wie möglich auszuräumen, diszipliniert zunächst sitzen zu bleiben und nachher mit allem Gepäck ein Stück zu Fuß zu gehen, funktioniert das absolut diszipliniert und mit großem Einsatz von allen Beteiligten. Toll!

Wir sind in Rom. Voller schöner Erlebnisse, für die wir jetzt schon dankbar sind. Mit netten Menschen, mit denen wir abends zum Abschluss noch ein paar Lieder singen und uns dann gemeinsam auf den nächsten Tag und unsere Gemeinschaft freuen.

 

Zitat des Tages von einem Teilnehmer:

„Es ist egal, wie alt Du bist - die Freunde von Jesu waren alle Jünger.“

Ciao, ciao und bis bald!

St. Gregor-Messdiener in Assisi

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Sonntag, 2. Oktober

Wir sind in Assisi und es ist herrlich. Nach knapp 20,5-stündiger sehr abwechslungsreicher und zum Teil abenteuerlicher Fahrt mit einigen Überraschungen und unterhaltsamen wie spannenden Erlebnissen sind die Messdienerinnen und Messdiener sowie ihre Leiterinnen und Leiter bei wunderbaren 24 Grad und Sonnenschein in Assisi angekommen.

Bella Italia, Sommer-Feeling, der Heilige Franz und eine tolle Unterkunft - es geht uns wirklich prima. Nach dem Check-In und dem Beziehen der Zimmer haben wir die beeindruckende Kapelle Portiuncula besichtigt und anschließend Gottesdienst gefeiert. Nach einem leckeren Abendessen haben sich schon bald alle auf ihr Bett gefreut - nach einer langen, aber schönen Reise und vielen Eindrücken. Mit millimetergenauen Busmanövern vorwärts wie rückwärts, dem Aufspüren entlegener Tankstellen in der Schweiz, mit geduldigem Warten auf den nächsten Busfahrer, mit lautem Gesang, fröhlichem Gelächter und viel guter Laune.

Und vor allen Dingen: Alle haben super durchgehalten auf der langen Fahrt und werden jetzt dafür belohnt. Wir sagen danke für unsere Gemeinschaft und das Unterwegs-Sein und freuen uns auf die Oberstadt von Assisi, viele neue Erlebnisse und die Weiterfahrt in die Ewige Stadt.

Rom - wir kommen!

Liebe Grüße von uns allen aus Italien!