Musik an Christi Himmelfahrt

In beiden Gottesdiensten am Hochfest wird Orgelmusik der Franzosen Olivier Messiaen erklingen. Regionalkantor Andreas Hoffmann spielt an der Weimbs-Orgel von St. Michael.

Messiaen zählt zu den prägendsten Vertretern der Musik des 20. Jahrhunderts. Seine Tonsprache revolutionierte die zeitgenössische Musik.

Sein Zyklus "L'acsension" ("Die Himmelfahrt") entstand 1923/33 zunächst als Orchesterwerk und wurde ein Jahr später vom Komponisten für Orgel bearbeitet. Dabei entstand der dritte Satz komplett neu. Die vier Meditationen setzen sich mit der Überlieferung der Himmelfahrt Christi auseinander. Dabei stellt Messiaen jeder Meditation ein Bibelzitat voran.

I. Majesté du Christ demandant sa gloire à son père (Die Majestät Christi, seine Ehre von seinem Vater erbittend)
Vater, die Stunde ist gekommen, verherrliche deinen Sohn, damit dein Sohn dich verherrliche (Joh 17)

II. Alléluias sereins d’une âme qui désire le ciel (Heitere Hallelujas einer Seele, die den Himmel begehrt)
Wir bitten dich, Gott, gib, dass wir im Geiste im Himmel wohnen (Tagesgebet der Himmelfahrtsmesse)

III. Transports de joie d’une âme devant la gloire du Christ, qui est la sienne (Freudenausbrüche einer Seele vor der Ehre Christi, welche die ihre ist)
Sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht (Kol 1,12) ...er hat uns auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus (Eph 2,6)

IV. Prière du Christ montant vers son père (Gebet Christi, der zu seinem Vater auffährt)
Vater, … ich habe deinen Namen den Menschen offenbart … ich bin nicht mehr in der Welt ; sie aber sind in der Welt, und ich komme zu dir. (Joh 17)

Ergänzt wird der Zyklus von einem weiteren Frühwerk Messiaens, "Apparition de l'eglise éternelle" (Erscheinung der ewigen Kirche) aus dem Jahr 1932. Ein groß angelegtes symphonisches Crescnedo und Decrescendo über einem fast schon hypnotisch pulsierenden Bass.