Maria 2.0 im Gottesdienst – ein klares Stimmungsbild

Bild Auswertung Umfrage Maria 2.0 (c) Frank Hendriks
Bild Auswertung Umfrage Maria 2.0
Datum:
Do. 23. Mai 2019
Von:
Frank Hendriks

Am vergangenen Sonntag, 19.05., hatten die Pfarre St. Gregor von Burtscheid und die kfd Burtscheid eingeladen, gemeinsam die Gemeindemesse in St. Gregorius um 11.15 Uhr zu feiern und dabei die Anliegen der Aktion „Maria 2.0“ inhaltlich besonders zu berücksichtigen.

Anstelle der Lesung aus der Apostelgeschichte traten zwölf in Gemeinde und Region engagierte Frauen vor die Gemeinde, erzählten von ihren Aufgaben in Regionalteam, Kirchenvorstand, GdG-Rat, kfd, Jugendarbeit und vielen anderen Feldern. Und sie artikulierten ihre Wünsche, Impulse und Forderungen für die Zukunft der Kirche. Dazu gehörten z.B. die Forderung nach Gleichberechtigung, die Stärkung von Frauen in verantwortlichen Positionen, mehr Mut zu neuen kreativen Denkansätzen, wie auch die klar formulierte Forderung nach der Zulassung von Frauen zu allen kirchlichen Ämtern.

In der Predigt bat Regionalvikar Pfr. Frank Hendriks die Gottesdienstbesucher, mit Hilfe eines Zettels ihre eigene Meinung zu den Anliegen der Aktion „Maria 2.0“ zu äußern. Auf dem Zettel waren sieben Thesen abgedruckt, die man durch seitliches Einreißen entweder mit Ja bestätigen oder mit Nein ablehnen konnte. Insgesamt wurden hier 241 Zettel abgegeben.

Während der Aufruf der kfd zur „Bestreikung“ der Gottesdienste von einem Drittel der Gottesdienstbesucher noch kritisch gesehen wurde, war die Zustimmung der Gemeinde zu den zentralen Forderungen nach der Weihe von Frauen zu Diakoninnen (93%) und Priesterinnen (85%), nach der Aufhebung des Pflichtzölibats (92%) und einer stärker an der Lebenswirklichkeit der Menschen ausgerichteten Sexualmoral (83%) überwältigend.

Auch in der Vorabendmesse in St. Johann Baptist hatte es eine Befragung der Gottesdienstbesucher gegeben (124 abgegebene Zettel), die bei nur leicht geringeren Zustimmungswerten ein ganz ähnliches Bild erbrachte.

Regionalvikar Hendriks und Pastoralreferentin Katrin Hohmann vom Regionalteam versprachen, das Ergebnis der Befragung an Bischof Dr. Helmut Dieser weiterzuleiten und in den diözesanen Gesprächs- und Veränderungsprozess „Heute bei Dir“ einfließen zu lassen.

Hier die prozentualen Ergebnisse beider Befragungen:

 

St. Gregorius

St. Johann

 

JA

NEIN

JA

NEIN

Ich finde, dass die Bestreikung von Gottesdiensten ein sinnvolles Mittel ist, um den Anliegen von Frauen in der Kirche Gehör zu verschaffen.

66%

32%

54%

44%

Ich finde die Forderung nach dem Zugang von Frauen zu allen kirchlichen Ämtern berechtigt.

90%

8%

72%

27%

Frauen nehmen derzeit bereits viele sozial-caritative Aufgaben wahr. Ich würde mir wünschen, dass sie dies als von der Kirche geweihte Diakoninnen tun könnten.

93%

5%

89%

11%

Seh- und Denkgewohnheiten prägen unser Bild von Kirche. Ich würde mir wünschen, dass Frauen als geweihte Priesterinnen der Eucharistie vorstehen könnten.

85%

11%

62%

36%

Die Argumentation, dass nur Männer den in der Mitte der Eucharistiegemeinschaft stehenden Christus repräsentieren können, leuchtet mir ein.

15%

82%

31%

67%

Ich bin für eine Aufhebung des Pflichtzölibats.

92%

7%

80%

18%

Ich glaube, dass eine stärker an der Lebenswelt der Menschen ausgerichtete Sexualmoral den Menschen bessere Orientierung für ihr Handeln geben könnte.

83%

14%

68%

27%