Splitter und Balken

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Datum:
So. 2. März 2025
Von:
Rudolf Müller

 

zu Lk 6, 39-45

Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht?

 

Es gibt ja Beispiele, Vergleiche, Übertreibungen, die sind nahezu grotesk. Derjenige, der ein solches Bild kreiert, wie Jesus in dem oben zitierten Satz, ist entweder sehr aufgeregt oder möchte etwas ganz deutlich machen. „Splitter im Auge“ spürt man, schmerzt, tut weh, ist unangenehm… aber „Balken im Auge“ ist mit dem Leben nicht vereinbar.  Jesus, was hast Du mit diesem grotesken, völlig übertriebenen Vergleich sagen wollen?

Klar ist, dass dann, wenn wir uns über die Fehler der anderen aufregen, schimpfen, jemanden verurteilen, etc., wir sicher erst einmal bei uns selber schauen sollten. Wie sieht es damit bei uns aus?

Deshalb ist es so einfach, sich über Kriminelle aufzuregen, da man hier sicher sagen kann: Ich habe nicht gemordet, gestohlen, …

Aber warum wird Jesus hier so deutlich, warum übertreibt er so?

Vielleicht ist es die Verlogenheit, die Jesus so anprangert, die Selbstgerechtigkeit, die ihn wie bei den Pharisäern aufregt.

Aber welche Message gibt es da für uns?

Vielleicht gilt ausnahmsweise hier einmal der Satz: „Erst ich, dann die anderen!“, wenn es darum geht, über jemanden zu urteilen oder zu verurteilen. 

Wie sieht es bei mir und in meinem Herzen aus?

Wahrscheinlich fällt dann unser Urteil fairer aus, ja fast ´Nächstenliebend`!?