Marienmonat Mai

Müller_170524 (c) Rudolf Müller
Müller_170524
Datum:
Fr. 17. Mai 2024
Von:
Rudolf Müller

Johannes 2,3

Als der Wein ausging sagte die Mutter Jesu zu ihm: „Sie haben keinen Wein mehr.“

Wenn ich an Marienverehrung denke, dann kommen in mir sehr gemischte Erinnerungen hoch: Oft kitschige Abbildungen mit süßlichem Gesichtsausdruck, ewig weiße Gewänder mit himmelblauem Umhang, auf dem Kopf eine Krone balancierend, wo ich schon als Kind immer Angst/Sorge  hatte, dass sie gleich herunter fällt und Jesus ebenfalls ein Krönchen im Partnerlook,….. Verstehen Sie mich bitte recht: Ich möchte mich nicht lustig machen. In bester Absicht möchte man Maria als Königin, und Jesus als König mit entsprechender Würde darstellen und ich möchte nicht darüber urteilen. Ob man einer modernen Marienverehrung jedoch damit heutzutage, wo Königinnen und Könige nur noch selten zeitgemäß sind, einen Gefallen tut , darf man im 21. Jahrhundert anzweifeln. Denn so war und ist Maria sicher nicht. Wenn wir uns die Bilder im Neuen Testament vor Augen führen, die über Maria, die Mutter des Gottessohnes gezeichnet worden sind, dann wissen wir, dass sie eine tapfere, demütige, liebevolle,  leidensfähige, geduldige, aufmerksame, weise ….ja heilige  Frau war und bis heute ist. Nicht nur die Königin der Heiligen sondern auch unsere Mutter, eine Mutter für jeden. Aber Maria drängt sich bis heute nicht auf, sie ist diskret, weist auf etwas hin: „Sie haben keinen Wein mehr. Der da hat keinen Mut  mehr und die keine Kraft mehr…“

Ich stand lange Zeit mit einem Zerrbild der Marienverehrung da: „ Marienverehrung, das ist was für alte Leute!“….. bis ich eine Frau kennenlernte die 10 Jahre ein sehr wüstes Leben in den 68 -igern gelebt  hatte und irgendwann dann doch richtig abgebogen war. Sie erzählte mir, sie habe den Himmel und die Hölle erlebt, die Kirche verteufelt , das komplette  Spektrum von Drogen, Prostitution bis zu kriminellen Erlebnissen aber, mit Maria, der Gottesmutter, habe sie immer etwas anfangen können. Sie habe immer einen guten Draht zu ihr gehabt und sei sich sicher, dass sie ihr geholfen habe, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen.

Das hat mich damals sehr nachdenklich gemacht und dann Maria als echte gute Mutter, Helferin und Fürsprecherin entdeckt. Dabei muss man sehr natürlich sein um sehr übernatürlich zu werden…..Wie sagte die alte Dame, deren Gebet nicht erhört wurde irgendwann zu Jesus : Wenn Du mir jetzt nicht hilfst dann sage ich es Deiner Mutter ! Eine Mutter, die sich um alles kümmert, von kleinen bis ganz großen Dingen. Mit Ihr kann man reden und mit allen Sorgen, Problemen und Freuden kommen.

In Aachen haben wir es leicht. Wer nicht bis nach Fatima oder Lourdes kommt kann auch nach Moresnet, in den Dom, ins Marienkapellchen oder  in jede andere Kirche zur Gottesmutter gehen.  Vor allem das „Gnadenbild in Moresnet gefällt mir, weil es so einfach ist. Oder das Marienbild s.u.. Mit Maria zu Jesus zu Gott.

 Es lohnt sich, nicht nur wenn der Wein aus geht…..

 

 

Rull