Heute wird in Nordamerika und Kanada der Gedenktag der ersten indigenen Heiligen, Kateri Tekakwitha, begangen (1656-1680, heiliggesprochen 2012).
Sie war die Tochter eines Mohawk-Häuptlings und einer Algonquin-Frau. Eine Pockenepidemie ließ sie mit vier Jahren als Vollwaise mit vernarbtem Gesicht und fast blind zurück. Der Kontakt des Irokesenstammes, in dem sie aufwuchs, zu Jesuitenmissionaren führte dazu, dass sie sich mit 20 Jahren gegen den Widerstand ihrer Verwandten taufen ließ. Sie wirkte im Dienst an den Armen und Kranken sowie als Katechetin. Sie gilt als Schutzpatronin der indigenen Völker und als Patronin von Kanada.
Kateri Tekakwitha wird weithin als Brückenbauerin zwischen den Kulturen der amerikanischen Ureinwohner und der Europäer gesehen, ist aber zugleich umstritten:
War sie missionarischer Unterdrückung ausgeliefert, und wurde ihr katholischer Glaube von der Kirche instrumentalisiert? Oder verdient sie vor allem Respekt für ihre Fähigkeit, ihren Glauben selbstbestimmt zu leben und in die Gemeinschaft einzubringen, ohne ihre Herkunft zu verleugnen?
Eine außergewöhnliche Heilige, die sich nur schwer einordnen lässt – und vielleicht gerade deshalb bis heute so viele, vor allem indigene Menschen fasziniert.
Kateri Tekakwitha pray for us!