Sei behütet auf Deinem Weg!
So mancher Segensspruch schickt uns
mit diesen Worten los.
Irgendwie denke ich hier
an eine unsichtbare Hand,
die so schwer zu erspüren ist,
keinen Druck auf mein Haupt ausübt,
mich in keine Richtung lenken will,
mir den Weg selbst überlässt.
Im ursprünglichsten Sinn hat der Begriff „behütet“
etwas damit zu tun, einen Hut aufzuhaben,
Schutz vor der Sonne oder Regen zu finden.
Als Segen gesprochen, geht es beim Behüten
aber um einen viel tiefergehenden Schutz,
den eine dem anderen gewährt,
so wie die Mutter ihr Neugeborenes hält,
oder ein Schäfer seine Schafe hütet.
Ich möchte gerne glauben, dass ein solches
inneres Behütetsein auch
in Zeiten eines Ukrainekriegs oder
mehr als zwei Jahren Pandemie möglich ist,
trotz aller Zerwürfnisse und Isolation.
Am besten fangen wir selbst damit an,
konkret ein Segen für andere zu sein,
spürbar, zum Anfassen, wertschätzend begleitend,
empathisch zuhörend,
mit freundschaftlicher Zuneigung,
als Trost in der Trauer und
herzliches Lachen in den geteilten Freuden
unserer Tage.