Vor ein paar Tagen war an dieser Stelle von Demut die Rede. Was ist das für eine Haltung, die so wenig in unser modernes Lebensgefühl zu passen scheint? Wir sollen doch selbstbewusst sein und unsere Grenzen stets weiter verschieben.
Von Bergsteigern hört man manchmal, dass die Bergwelt sie demütig mache. Die Berge liegen groß und majestätisch vor ihnen, unverrückbar, unwandelbar.
Aber was macht es mit uns, wenn wir – als Lebenshaltung – aufschauen müssen und uns selbst als klein empfinden?
„Herr, lass Dein Angesicht über uns leuchten“, heißt es in Psalm 4,7.
Die Stelle wurde so ausgelegt, dass Gott hier erscheint wie eine Mutter oder ein Vater, die sich über ihr kleines Kind beugen.
Wenn wir zu einem Gott aufschauen, der voller Zuneigung und Wohlwollen auf uns herabsieht – dann ist seine Größe unsere Stärke. Sie macht uns dankbar und gelassen. Das ist Demut. Wir wissen um unsere Begrenztheit, aber auch um Seinen Beistand.