Ein langer Weg

zu Mk 10, 35-45

Lass in deiner Herrlichkeit einen von und rechts

und den anderen links neben dir sitzen!

Wie kleinlich und zugleich wie plausibel: Weniges scheint Menschen so zu beschäftigen wie ihr Ansehen in der Welt, das Gefühl von Bedeutung, womöglich von Einfluss und Macht. Vielleicht ist dieses Streben nach Anerkennung noch verbreiteter als das nach Geld oder Liebe.

Sogar der "LIeblingsjünger" Jesu war nicht frei davon.

Die Antwort Jesu auf dieses Ansinnen? Er maßregelt Jakobus und Johannes nicht, sondern stellt - wie so oft - eine Frage, die das Gegenüber zur Entscheidung zwingt. "Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke?"

Ihre selbstbewusste Antwort scheinen die beiden Jünger zu geben, ohne zu wissen, was sie da sagen. "Wir können es."

Jedoch lassen sie sich damit in die Pflicht nehmen.

Und wir glauben gerne, dass an dem Tag, an dem sie diese tatsächlich erfüllen sollten, der Gedanke an eine Belohnung keine Rolle mehr gespielt haben wird.

Und wir?

Unser Kelch wird leichter zu trinken sein, Nachfolge für uns nicht zu einer Frage von Leben und Tod werden. Aber mit einem dürfen wir in jedem Fall beginnen:

Seien wir einfach (?) uneitel!