Immer wieder forderte
Er von all seinen Hörern,
Unerhörtes zu denken,
wie es noch keiner gewagt.
All seine Feinde zu lieben,
auch wenn sie Böses ersinnen,
und im Verliehenen nur
etwas Geschenktes zu seh’n.
Nie über Menschen zu richten, um
nicht dem Gericht zu verfallen,
keinen Dank zu erwarten,
wenn man selbst Gutes nur tut.
Stets jede Schuld zu vergeben,
dem, der Böses mir antat:
All das nannte Er wohl
immer „Barmherzigkeit zeigen“.
So sprach Er: Seid so barmherzig
wie Euer Vater im Himmel.
Doch Er meinte viel mehr als
anderen Güte erweisen.
Was Barmherzigkeit schließlich
im tiefsten Wesen bedeutet:
Heißt es nicht einfach die Welt mit
Gottes Augen zu sehen?