Unter dem Motto „Gregor schaut hin“ hat die Pfarre St. Gregor von Burtscheid bereits in den vergangenen Jahren konsequente Präventionsarbeit geleistet. Wie wichtig dies für die Kirche und ihre Rolle in der Gesellschaft ist, haben in der letzten Zeit sowohl die MHG-Studie als auch das unabhängige Gutachten zu Missbrauchsfällen im Bistum Aachen betont.
Es geht um das Wohl der uns anvertrauten Schutzbefohlenen
Seit 2014 ist die im März 2022 überarbeitete Diözesane Präventionsordnung in Kraft, welche die Gemeinden, Verbände und anderen kirchlichen Rechtsträger zur Erstellung eines Institutionellen Schutzkonzeptes verpflichtet. Den Kern unseres Schutzkonzeptes bildet der Verhaltenskodex. Bei der Erarbeitung haben wir uns am Wohl der uns anvertrauten Schutzbefohlenen, Kinder und Jugendlichen sowie schutz- oder hilfebedürftigen Erwachsenen, orientiert und die in der Präventionsordnung benannten Themen wie angemessenes Nähe- und Distanzverhältnis, Täterstrategien, Psychodynamiken bei Opfern, begünstigende institutionelle Strukturen, rechtliche Bestimmungen, emotionale und soziale Kompetenz, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit, Verfahrenswege bei Anzeichen sexualisierter Gewalt, Hilfe für Betroffene und Probleme bei minderjährigen Tätern angenommen. Wir sind davon überzeugt, dass die Beschäftigung uns hilft, eine Kultur der Achtsamkeit zu entwickeln und wir für jede Form von Missbrauch sensibel werden und gewillt sind, dieses Verhalten zu ächten. Diese neue Präventionsordnung von 2022 ist in allen 5 Bistümern in NRW einheitlich.
Präventionsschulungen
Für Ehrenamtler und Hauptamtler bedeutet dies, dass alle, die im Rahmen ihres ehrenamtlichen Engagements mit dem oben genannten Personenkreis (vor allem in der Kinder- und Jugend-, aber auch u.a. in der Seniorenarbeit/-pastoral) zu tun haben, an einer Präventions-Schulung teilnehmen. Zum anderen muss ein „Erweitertes Führungszeugnis“, eine Selbstauskunft und der unterschriebene Verhaltenskodex, der einen Auszug aus unserem Schutzkonzept ist, vorgelegt werden.
Unser Schutzkonzept ist nicht starr und fix. Es soll fortwährend weiterentwickelt werden. Wir wünschen uns deshalb ausdrücklich aktive, konstruktive Anregungen, Ideen und Kritik. Für das Jahr 2023 steht eine Aktualisierung des Schutzkonzeptes in allen katholischen Einrichtungen des Bistums an.
Präventionsfachkräfte als Ansprechpartner vor Ort
Das Schutzkonzept umfasst nicht nur die Sorge um die persönliche Eignung aller in der Kinder- und Jugendarbeit Tätigen, die Durchführung von Schulungen, das Beibringen von Führungszeugnissen, die Arbeit an Verhaltenskodex, Selbstauskunftserklärung, Qualitäts- und Beschwerdemanagement, sondern auch die Benennung einer Präventionsfachkraft. Aufgabe der Präventionsfachkraft ist die Beratung und Unterstützung des Trägers bei der nachhaltigen Umsetzung des institutionellen Schutzkonzeptes.
Dazu gehört
… die Verfahrenswege bei Verdachtsmeldungen sowie interne und externe Beratungsstellen zu kennen und Mitarbeitende und ehrenamtlich Tätige darüber zu informieren.
… als Ansprechpartner/in für Mitarbeitende sowie ehrenamtlich Tätige bei allen Fragen zur Prävention gegen jede Form von Gewalt zur Verfügung zu stehen.
… bei Planung, Organisation und Durchführung von Präventionsprojekten und -maßnahmen für Minderjährige und schutz- oder hilfebedürftige Erwachsene beraten zu können.
… mit dafür Sorge zu tragen, dass bei Angeboten und Maßnahmen für Minderjährige qualifizierte Personen zum Einsatz kommen.
... aus präventionspraktischer Perspektive Fort- und Weiterbildungsbedarf zu thematisieren.
... Kontaktperson vor Ort für die/den Präventionsbeauftragte/n der Diözese Aachen zu sein.
Geschulte Präventionskräfte in St. Gregor sind Frau Reinhild Damen sowie Pfarrer Frank Hendriks.
Präventionsfachkräfte ansprechbar bei Verdachtsfällen
Wenn Sie die Vermutung haben, dass jemand einer sexuellen Grenzverletzung oder gar sexueller oder einer anderen Form von Gewalt ausgesetzt ist oder Sie selber von sexualisierter Gewalt betroffen sind, können Sie sich zur Beratung an eine der beiden Präventionsfachkräfte wenden.
Weiterhin stehen Ihnen 5 unabhängige Ansprechpersonen des Bistums Aachen zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es mehrere hauptamtliche Mitarbeiter des Bistums, die ansprechbar sind. Alle Kontakte sind auf der Internetseite des Bistums einsehbar.
Fachberatungsstellen in Aachen sind:
Darüber hinaus können Sie über eine PLZ-Suche im Hilfeportal Beratungsstellen in Ihrem Umfeld suchen.
Weitere Informationen
Informationen zum Thema sexueller Missbrauch und Prävention finden Sie auf folgenden Internetangeboten:
Unabhängiger Beauftragter der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs
Unabhängige Beratungsstelle Zartbitter in Köln
Hilfe in anderen Sprachen
Präventionsparcours "Echt Klasse"
Barrierefreie Informationen in leichter Sprache