Fragen an Paulus

zu Hebr. 13; 15-17, 20-21

Lieber Paulus,

wie geht es Dir, wenn Du heute deine alten Briefe liest?  

Wie geht es Dir mit den Aufforderungen und Geboten, die Du den Adressaten Deiner Briefe zugemutet hast?

Fragst Du Dich: Wie konnte ich nur so etwas an die Hebräer schreiben: "Gehorcht euern Vorstehern und ordnet euch ihnen unter", 

wo Du doch jetzt auf 2000 Jahre Kirchengeschichte und deren oft fragwürdige "Vorsteher" zurückblicken kannst?

Fragst Du Dich: Wie konnte ich an die Römer schreiben: "Wo Obrigkeit ist, ist sie von Gott angeordnet", 

wo die Menschheitsgeschichte doch voll ist von den Neros, Mussolinis, Stalins, Hitlers und Putins?

Und fragst Du Dich auch: Warum werden diese Passagen meiner Briefe heute noch in den Kirchen vorgelesen? 

Oder würdest du Dir wünschen, man hätte das Briefgeheimnis beachtet?

Beunruhigen Dich heute Deine eigenen Briefe und ihre Folgen?

Irritiert Dich die Aussage Deines Mitapostels Petrus: "Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen"?

Fragst Du Dich, ob Du damals Jesus und seine Botschaft wirklich verstanden hast?

Ich bin nicht die erste, die Dir viele Fragen stellen möchte. 

Hör Dir mal Johnny Cashs Song an "One of these days I´m gonna sit down and talk to Paul". 

Hat er mittlerweile die Chance gehabt, dass Du seine Fragen beantwortet hast?

Mich interessieren die Antworten.

Liebe Grüße

Martina