Meditationen zum Hungertuch und zur Fastenaktion

... mit Steinen und Erde aus dem Garten Gethsemane in Jerusalem

Misereor-Hungertuch 2019 (c) Misereor
Misereor-Hungertuch 2019
Datum:
Mo. 4. März 2019
Von:
Christoph Urban


„Mensch, wo bist du?“ lautet der Titel des neuen Hungertuchs 2019 von Uwe Appold. Er sagt: Ich bin sicher, dass sich aufgrund des Titels viele Menschen fragen werden: Wo stehe ich denn in Verbindung zu dem, was die Enzyklika Laudato si` über das „eine Haus“ aussagt?“ 
Wir leben in einer Zeit epochaler Veränderungen und stehen vor der Herausforderung, diesen Wandel zu gestalten. Was kann richtungsweisend sein beim Weg in die Zukunft? Mensch, wo bist du? Mensch, wer bist du? Wo stehst du und wofür stehst du auf? – Eine Standortbestimmung. Eine Neuausrichtung. Eine Frage, die in den Kern der Verantwortung eines jeden Menschen zielt.

Neben Holz, Edelstahl und Gold verwendet Uwe Appold bei seiner Arbeit Erde aus dem Garten Gethsemane in Jerusalem und gestaltet damit das „gemeinsame Haus“ im Zentrum des Hungertuches. Es ist unfertig, täglich haben wir daran zu bauen.

Die Erde stammt aus dem Garten, in dem Jesus verhaftet worden ist. Erde trägt diese Vergangenheit in sich und lässt aber auch Neues wachsen. Diese Erde erinnert daran, dass unser Planet Heimat aller Geschöpfe ist und uns als Lebensraum anvertraut ist.

12 Steine als Zeichen für die 12 Apostel, die 12 Stämme Israels, die das Land bebauten und die 12 Monate wurden in das Bild hineingesetzt als „Stolpersteine“, an denen wir uns reiben und Entscheidungen reifen lassen können.

Die rot-blau bekleidete Gestalt rechts hat anmutig die Arme erhoben, die Balance haltend zwischen Hören und Handeln: Wofür stehe ich ein? Nehme ich die Botschaft Gottes und der Mit-Welt wahr und was erzählen sie mir? Die Potentiale der Menschen zusammenzuführen in dem „einen Haus“ – das ist das Projekt Gottes!

Der Ring als Symbol des Himmels und der Unendlichkeit enthält in sich Anfang und Ende. Er symbolisiert hier Gottes unbedingte Zusage seiner Liebe, die allen Menschen und in besonderer Weise den Ausgegrenzten gilt. Gold ist der wertvollste Grundstoff und drückt Gottes Herrlichkeit aus.

Ins Blau hat der Künstler geheimnisvolle Schriftzeichen gesetzt, die wir entschlüsseln können. Sie sind eingerahmt von einem roten Kreuz und den griechischen Anfangsbuchstaben für Jesus Christus: IX. Das Unendlichkeitszeichen ist zur 8 aufgestellt: Gott hat uns als aufrechte Menschen geschaffen, die Verantwortung übernehmen.

 

Lassen wir uns ein auf das neue Hungertuch, finden eigene Gedanken, Anfragen an uns und unsere Welt. In der Fastenzeit hängt dazu in jeder Kirche ein Hungertuch.

Meditationen zum Hungertuch und zur Fastenaktion am 11.3., 18.3. und 25.3. um 19.00 Uhr in St. Gregorius

Für den Arbeitskreis Eine-Welt

Text und Bilder von Misereor, zusammengestellt von Christoph Meimberg