Maria 2.0 oder: Salomos Weisheit  (Spr. 31)

(c) Lisa Kötter
Datum:
Mo. 26. Juli 2021
Von:
Peter Wirtz

 

Die Lesung des Tages spricht heut von den Frauen.

Doch wenn wir einmal genauer hinschauen,

so finden wir Salomons Sprüchen zum Hohn

eine sexistische Manipulation.

 

Die Frau, die die Lesung des Tages hier ehrt,

ist typischerweise das Heimchen am Herd.

Vertrauensvoll, emsig, den Armen geneigt

hat sie sich als gottesfürchtig gezeigt.

 

Doch was die Kirche verschweigt sind Salomos Sprüche,

die nicht so ganz passen zum Weib in der Küche.

Die Frau, die als Herrin über Mägde regiert (V. 15)

und die die Geschäfte selbstbewusst führt (V. 24),

 

sie kauft und verkauft, legt Weinberge an (V. 16),

derweil sitzt im Stadtrat der untätige Mann (V. 23).

Die Frau besitzt Kraft, einen Arm voller Stärke (V. 17),

auch ihre Kleidung zeigt den Erfolg ihrer Werke (V. 22).

 

Sie ist voller Weisheit, keiner muss sie belehren (V. 26),

auch der eigene Mann kann nichts tun als sie ehren (V. 28).

Sie ist voll von Würde und sie fürchtet kein Morgen (V. 25),

und sie ist gütig, hilft den Menschen voll Sorgen (V. 20).

 

Sie fürchtet kein Morgen, doch fürchtet man sie:

Schon zweitausend Jahre währt die Manie

des Klerus, den Frauen ihre Rechte vorzuenthalten.

Es ist Zeit, diese Kirche in Salomos Sinn zu gestalten.

 

Hinweis zum Foto: CC BY-ND 4.0 Lizenz frei verwendbar

 

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