Leichter und freier als zuvor

Traurigkeit (c) pixabay.com
Traurigkeit
Datum:
Di. 2. Apr. 2019
Von:
Ellen Bourceau

 

Von Zeit zu Zeit überkommt mich, wenn ich für mich bin, eine Traurigkeit.

Eine Filmszene, ein Gedanke, ein Foto reicht und ich heule los, weine bis die Augen brennen, schluchze laut bis es nicht mehr geht.

Ich spüre den Schmerz dann regelrecht in mir auf, konfrontiere mich mit meinen Wunden.

Und ja, ich habe jedes Recht traurig zu sein und nein, ich muss nicht alles weggepackt und verarbeitet haben.

Genau wie die Ausgelassenheit, die Fröhlichkeit, der Übermut gehört auch die Traurigkeit zu mir.

Sie lähmt mich nicht. Sie ist ein Teil von mir, der mich an geliebte Menschen und das vergangene Schöne erinnert, geht Hand in Hand mit der Freude über das Erfahrene.

Sie erinnert auch an dunkle Stunden, die vergangen, aber unmöglich zu vergessen sind.

Meine Traurigkeit ist nicht sonderlich diplomatisch, kommt meist recht ungestüm einher und nimmt mich kurz gefangen.

Je mehr ich mich ihr hingebe, desto eher lässt sie los, und ich fühle mich leichter und freier als zuvor.

Weinen ist kein Zeichen von Schwäche, weinen macht stark!